Juni 2022
Der Wonnemonat Mai hat sich in diesem Jahr überwiegend freundlich und überdurchschnittlich warm präsentiert. Zeitweise musste man sich folgende Frage stellen? Ist eigentlich noch Frühling oder haben wir schon Hochsommer. Örtlich wurde auch schon die 30 Grad-Marke erreicht bzw. überschritten. Die sogenannten Eisheiligen sind komplett ausgefallen.
Die Bedeutung der Eisheiligen werden dabei überschätzt. Statistisch gesehen kann man keine signifikante Häufung von Frost zwischen dem 11. und 15. Mai feststellen. Es wird einfach vom Monatsanfang bis zum Ende langsam unwahrscheinlicher, dass es Frost gibt. Das verwundert nicht, denn der Sommer rückt näher!
Mai 2022
Die Gletscher in den Alpen schmelzen seit der 80-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts dahin. Vor allem die größeren Gletscher wie zum Beispiel die Pasterze werden jährlich kleiner und so mancher, kleine Gletscher ist bereits unwiderruflich verloren.
Auch heuer sind die Vorzeichen für die Gletscher miserabel. Nach einem trockenen Herbst und einem schneearmen Winter sind bereits jetzt im Mai manche Gletscher da und dort aper. Somit könnte die Schmelzperiode sehr lange bis in den Oktober andauern und eine enorme Eisschmelze bedingen.
Hilfe für die Gletscher könnten nur wiederholte Kälteeinbrüche mit Schneefall während des Sommers bringen.
Es ist Mai und die Pollenbelastung nimmt bei entsprechenden Wetterbedingungen stark zu.
Derzeit sind vor allem viele Fichtenpollen unterwegs, die vom Wind massenhaft aufgewirbelt und verteilt werden. Die Pollen können bei starkem Wind sogar kilometerweit getragen werden. Windböen wehen ganze Wolken von Fichtenpollen aus den Wäldern. Das sieht zwar unheimlich aus, ruft jedoch selbst bei starken Allergikern kaum Beschwerden hervor. Der Blütenstaub färbt dafür alles gelb und das Putzen macht nur wenig Sinn.
Die stärksten allergischen Belastungen durch Baumpollen (Birke, Esche, …) liegen mittlerweile hinter uns. Nun ist aber die Zeit der Gräserpollen gekommen!
In der warmen Jahreszeit nimmt die Gewitterneigung wieder deutlich zu und nachmittägliche Regenschauer oder Gewitter sind nicht selten ein tägliches Phänomen. Warum ist das aber so?
Wolken entstehen durch ein Ansteigen feuchter Luftmassen, die dadurch abkühlen und die Feuchtigkeit in Form von Wolken sichtbar machen. Im Sommer heizt die Sonne den Boden stark auf. Die darüberliegende warme Luft ist leichter als kalte Luft und steigt deshalb auf. Es entstehen dadurch die typischen Quellwolken, die im Laufe des Tages immer größer werden. Sind sie groß genug, dann vereisen Sie und eine Gewitterwolken entsteht. Danach regnet sich diese Wolken oft wieder aus.
Obwohl wir schon in den Mai gestartet sind, weist das Wetter dieser Tage zum Teil recht aprilhafte Züge auf. Geringe Luftdruckgegensätze sind dafür verantwortlich. Was bedeutet das?
Wenn weder Hoch-, noch Tiefdruckeinfluss vorherrschend sind, spricht man von einer flachen Druckverteilung bzw. von geringen Luftdruckgegensätzen. Diese Wettersituation in Kombination mit einer labil geschichteten Luftmasse bereitet uns Meteorologen oft Kopfzerbrechen. Kleinräumige und sogenannte Konvergenzzonen (mit Regenschauern) und sogenannte Divergenzzonen (mit sonnigen Aufheiterungen) liegen oft nahe beisammen. Eine Detailprognose ist deshalb extrem schwer.
April 2022
In den letzten Wochen erreichte immer wieder einmal Staub oder Sand aus der Sahara unser Land und sorgte zum Teil für trübe Verhältnisse, zum Teil aber auch für farbenfrohe Wolkenbilder und Sonnenuntergänge.
Wie aber kann Saharasand den langen Weg aus Nordafrika bis zu uns nach Mitteleuropa nehmen.
Gibt es über der Sahara ein kräftiges Tief, dann wirbelt der oft sehr starke Wind den Sand auf und verfrachten ihn zum Teil bis in große Höhen (nicht selten bis über 5 km Höhe). Dort wird dann der Sand mit starken Südwinden nordwärts geführt. Der Sand ist sehr leicht und sinkt daher nur langsam ab und erreicht somit oft auch unser Land.
„Warum gibt es derzeit so häufig Wind und ist das normal?“, so oder ähnlich lauten viele Fragen, die mich in letzter Zeit erreicht haben.
Gerade im Frühling kommt an vielen Tagen und vor allem bei Sonne am Nachmittag oft ein lebhafter Wind auf. Warum ist das so?
Die Luft in den engeren Tälern kann sich rascher erwärmen als zum Beispiel im Lienzer Becken oder in den breiten Tälern Unterkärntens. Grund dafür ist die Tatsache, dass in einem engen Tal weniger Luft erwärmt werden muss als in einem breiten Tal. Deshalb entsteht tagsüber in den engen Tälern ein Unterdruck, der die Luft dann ansaugt. Dieser Wind heißt Taleinwind und kommt bei uns zumeist aus dem Osten.
„Der April macht, was er will.“ Jeder kennt diese Bauernregel. Kein anderer Monat ist so launisch und gegensätzlich. Die Bandbreite des Wetters im April ist enorm: Schnee, Graupelschauer, Frost, Gewitter, aber auch strahlender Sonnenschein und sommerliche Wärme sind möglich. Oft wechselt das Wetter auch innerhalb eines Tages mehrmals.
Was ist der Grund dafür? In Südeuropa baut sich im April oft bereits das Sommerhoch auf. Es wird hier stabiler, sonniger und warm. Aber im hohen Norden lauert noch der Winter. Je nach Richtung der Luftströmung kommen wir einmal in den Genuss der Wärme, dann aber kann sich das Wetter auch wieder spätwinterlich kalt zeigen.